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Farben Monochrom

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160 Seiten

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CHF 78.– | Euro 70.–

Erscheint im Herbst 2022

Eine Monografie zur monochromen Malerei
Die Monografie stellt das Werk von Stefan Muntwyler ins Zentrum. Viele Abbildungen stellen den künstlerischen Prozess über 40 Jahre dar. Anna Schneider, Kunsthistorikerin, zeigt in diesem Band die Entwicklung vom linearen Zeichnen bis zur konsequent verfolgten Auseinandersetzung mit reiner Farbe und monochromer Malerei auf.

Monographie über den Farbforscher und
Maler Stefan Muntwyler

Im Rückblick auf seine frühen Jahre als Zeichner und Maler wird klar, dass der Schweizer Künstler und Farbforscher von Beginn an Wege eingeschlug, die ihn konsequent zur monochromen Malerei führten. Diese Wege werden von Anna Schneider aufgezeigt und zu Entwicklungen in der modernen Malerei und der Gesellschaft in Beziehung gesetzt. In ihrem Leittext führt die Kunsthistorikerin in neun reich illustrierten Kapiteln durch ein Leben, das leidenschaftlich der Farbe verschrieben ist – der reinen Farbe – den puren Pigmenten:

unvermischte Reinheit
Tagebucheintrag 1998: «Das ist wohl meinem Wesen und Charakter eigen: In all den Jahren seit 1979 habe ich nie zwei verschiedene Erden miteinander vermischt, um zu ­sehen, was für einen Farbton die Mischung ergibt. Darin lag kein Reiz für mich. Die reichhaltige Palette der reinen Rohmaterialien hat mir immer genügt. Für Mischungen hatte ich keinen Bedarf. Nie.»

von Schwarzweiss zur Farbe
Die Autorin geht der Frage nach, wie die frühen Serien von figurativen Skizzen und Zeichnungen in Verbindung stehen mit der monochromen Malerei, ob sie sogar den Boden dafür bereitet haben. Immer wieder zitiert sie aus Tagebüchern, die aufschlussreiche und spannende Einblicke gewähren in den Alltag des Künstlers.

Sie zeigt auf, dass lange zeichnerische Phasen dem Umgang mit Farbe im Weg zu stehen schienen, dann aber ohne Umschweife direkt zur Farbe führten. In den konsequent verfolgten zeichnerischen Themen und in der obsessiven Verwendung schwarzer Tusche steckt im Kern die Farbe – Zeichnung und Schwarz als Weg zur Farbe.

am Anfang stehen die schwarzen Farben
Zu Beginn der 90er Jahre arbeitet Muntwyler lange ausschliesslich mit schwarzer Tusche und kommt zur Einsicht, dass Farbe wohl nicht sein Metier sei. Parallel dazu entsteht eine Arbeit, welche die Richtung vorgibt für die späteren Monochromien und Farbkonzepte. Er bemalt grundierte Holzplättchen mit allen schwarzen Farben, die ihm in die Hände kommen. Eine schwarze Farbkartei im Format 10 × 10 cm entsteht: Tuschen aus aller Welt, Aquarellfarben gängiger Marken, ebenso Acrylfarben. Diese Kartei wird immer grösser, Lacke und Kunstharze kommen dazu, dann auch erstmals Pigmente. Die Kartei scheint keine Begrenzung zu haben, sie wächst und wird immer grösser: «Die unterschiedlichen feinen Nuancen zwischen Schwarz und Schwarz liessen mich eine Zeit lang nicht mehr los. So entstand die Kartei der schwarzen Farben.»

Rückblick und Aufsicht auf die sorgsam und mit grosser Sorgfalt entwickelten Farbkonzepte machen klar, dass die Grenzen zwischen monochromem Bild und dekorativem Farbmuster fliessend sind.

Weitere Hauptthemen der Monografie
•  die Farbgrube von Otranto als Dreh- und Angelpunkt eines Künstlerlebens
•  die Farben der Erden von Otranto – i colori della terra d’Otranto
•  Pantaleones Mosaik von Otranto – eine Lebensschule
•  Olivenbäume – die ersten und die letzten figurativen Arbeiten
•  Manganblau – die Entdeckung der Einmaligkeit
•  Malachit – eine Reportage über die Verarbeitung mineralischer Rohstoffe
•  Zwetschgenkernschwarz – über die Herstellung von Kernschwärzen
•  Blau für den Himmel – ein Grossauftrag mit Lapislazuli
•  im Museum Wiesbaden – das Farboktogon
•  die Farben von Kythira – Erden, Krapp und Purpur

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Farbgeschichten

Stefan Muntwyler ist ein leidenschaftlicher Erzähler. Seit Jahren wird er von verschiedenen Institutionen – Museen, kulturellen Vereinigungen, Hochschulen – regelmässig für Präsentationen zu allen möglichen Farbthemen angefragt. Diese Events sind gefragt und in der Regel ausgebucht.

Farbgeschichten – unter diesem Namen laufen die Veranstaltungen – sind abenteuerliche Reisen ins Reich der Farben. Kein Referieren, kein Dozieren – vielmehr breitet sich auf der Bühne eine Vielfalt von Objekten als sinnliche Farbenpracht aus: Farben im Grossformat auf der Bühne, Farbe zum Anfassen.
Mit eigens für solche Anlässe geschaffenen grossflächigen Farbtafeln erzählt Stefan Muntwyler seine Geschichten – kleine Spektakel voller Überraschungen und Geheimnisse, die gelüftet werden. Es bieten sich spannende Einblicke in Farben, die man kennt, und Farben, von denen man zum ersten Mal hört. Ein Augenschmaus.

Wer kennt den fleischfarbenen Ocker aus dem Taunus? Schönbrunner Gelb? Hallwiler Seekreide? Schweinfurter Grün? Schlachtschiffgrau? Was hat Afghanistan mit der blauen Robe der Madonna zu tun? Wirklich wahr, dass aus schleimigem Schneckensekret Farbe hergestellt wird? Was hat Kleopatra mit Purpur zu tun? Wusste Marylin Monroe, dass ihr einzigartiges Lippenstiftrot mit dem Farbstoff von Läusen gefärbt war?

Im Fundus von Stefan Muntwyler sind gut zwei Dutzend verschiedene Farbthemen, alle abendfüllend, alle reichhaltig bestückt mit kostbaren oder seltenen Objekten aus seiner Sammlung.  

 


Weitere Themen

Purpur und Cochenille – die Farben der Macht:
die liturgischen Farben der Katholischen Kirche
Grün, gefährlich schön – von giftigen Kleidern und tödlichen Tapeten:
über Arsen, Blei, Chrom und andere Gifte in der Malerei
Gelb – die historischen gelben Farbmittel mit einem Ausblick in die Moderne:
von Auripigment bis Zafferano – von Anilingelb bis Zinkgelb
Farbreisen:
über Handelswege und kostbare Rohstoffe, die von weit her kommen.

Farb-Oktogon im Museum Wiesbaden
Das Museum Wiesbaden für Kunst und Natur ist eines der drei staatlichen Museen des Landes Hessen. Die neue Dauerausstellung der Naturhistorischen Sammlungen ist seit Mai 2013 geöffnet.
Im Themenraum Farbe ist ein zentrales Element der neuen Schau das Farb-Oktogon. 120 verschiedene Farbmittel geben einen Einblick in die Natur- und Kulturgeschichte der Pigmente und Farbstoffe. Für die Konzeption des Farboktogons des Museums Wiesbaden hat Stefan Muntwyler eine beratende Funktion eingenommen. Er stellte im Auftrag des Museums die Farbmuster her.

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